Kirchenbrand vom 07.11.1999 - Roringen ein zukunftsorientiertes Dorf bei Göttingen

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Kirchenbrand vom 07.11.1999

St. Martin-Kirche Roringen
Aufzeichnungen vom Heimatverein
Kirchenbrand
"Ich möchte mit Euch reden"
Ich, Eure kleine, behäbige Dorfkirche von Roringen, möchte mit Euch reden, weil ich Euch brauche. Ich kann Euch jetzt nicht einmal mehr "Guten Morgen" zurufen und abends verkünden "Das Tagwerk ist vollbracht".
In meiner schwersten Stunde haben viele von Euch um mich herumgestanden - sprachlos, in Gedanken an das, was wir alles zusammen erlebten. Die Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Aussegnungen, das heißt Freude, Hoffnung, Trauer - das verbindet. Oft habe ich allerdings durch meine Helfer - die Glocken - vergeblich gerufen und das hat mich schon manchmal verletzt (und nachdenklich gemacht).
Jetzt stehe ich in Eurer Mitte und bin selbst schwer verletzt, innerlich ausgebrannt und meines Herzstückes, der alten Orgel, beraubt. Ich habe Schmerzen bei jedem Eingriff, wohlwissend, daß es ja zu meiner Heilung nötig ist. Ich friere, ich bin sprachlos, denn mein Altar ist leer und schwarzverrußt. Dankbar bin ich, daß der gute, alte, mir so vertraute Efeu dem Feuer getrotzt hat und mich jetzt schützend umgibt.
Ihr habt mir den St. Martin als Schutzpatron zur Seite gegeben, ich trage seinen Namen. Gleich seinem Tun habe ich versucht, auch Euch immer zu helfen - Freude mit Euch zu teilen, Leid zu lindern. Jetzt aber stehe ich um Eure Hilfe bittend vor Euch.
Wie im weltlichen Leben so ist es auch im kirchlichen Leben: die "Krankenkasse" zahlt nicht alles! Und so brauche ich in den nächsten Wochen und Monaten finanzielle Unterstützung. Versagt sie mir nicht, denkt daran, wie hilflos Ihr um mich herumstandet als ich brannte und Ihr Euch wünschtet, etwas für mich tun zu können.
Wenn ich im nächsten Jahr vollkommen genesen bin - wenn auch um Unwiderbringliche Schätze ärmer, aber an einem Stück Kirchengeschichte reicher - werden wir einen Gottesdienst feiern im Gefühl, meinen Neubeginn gemeinsam geschafft zu haben!
So gut ich in meinem jetzigen Zustand kann, sage ich schon einmal danke!
Eure alte Dorfkirche
Text: Beate Schwarz
holztafel
Das russgeschwärzte Holzrelief
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Aus dem Turm quillt Rauch
orgel
Die Orgel von 1846
Kirchenbrand 1999

Das Löschwasser fließt heraus
Am Sonntagmorgen, dem 7. November 1999, brannte die St. Martins-Kirche in Roringen. Obwohl das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden konnte, wurde ein Großteil der Inneneinrichtung zerstört. Die alte Orgel verbrannte restlos. Inzwischen ist mit der Wiederherstellung des Gebäudes abgeschlossen worden. Am Sonntag den 13. Mai 2001, 79 Wochen nach dem Brand der Kirche, fand die feierliche Wiedereinweihung der St. Martins-Kirche  statt.
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"Die Kirche brennt"
In den stillen Sonntagmorgen hinein hatte die Sirene gegen 8.15 Uhr Feuer-Alarm verkündet. Die Ortsfeuerwehr Roringen war mit ihren beiden Löschfahrzeugen bereits kurz vor 8.30 Uhr an der Kirche. Wenige Augenblicke später trafen die Löschfahrzeuge der Göttinger Berufsfeuerwehr ein. Dunkler Qualm drang aus den Schallöchern des Turms und an der Verbindungsstelle von Turm und Dach des Schiffes. Er nahm zu und hüllte schließlich Turmhelm und Kirchendach ein. Der leichte Wind trieb ihn nach Nordosten gegen den Menzelberg. Flammen waren nicht zu sehen.
roringen
Bestürzung, auch Entsetzen stand auf den Gesichtern der umstehenden Dorfbewohner. Sie schauten fassungslos dem Geschehen zu: "Das glaubt man nicht, dass eine Kirche abbrennen kann!" Sie standen zumeist still und in kleinen Gruppen, als müssten sie sich gegenseitig stützen.
Die Feuerwehren, bald verstärkt durch die Ortsfeuerwehren Weende und Geismar, verrichteten ihre Arbeit in professioneller Weise ohne Hektik und Lärm. Schon gegen 9.30 Uhr war der Brand unter Kontrolle. Die ersten Einsatzkräfte rückten bereits kurz nach 10 Uhr ab.
kirchenbrand
Rote und weiße Schläuche führten zur Kirchentür hinein. Wasser trat breitflächig aus der Kirche, floss über die Stufen durch den Kirchhof und durch das Tor in der Kirchhofs-Mauer auf die Strasse. Ein erster Blick in die Kirche war ein Blick in die Dunkelheit. Alles was höher als hüfthoch war, war schwarz. Der Blick ging zur Orgel hinauf, die seit 1846 ihren Dienst getan hatte. Dort, wo sonst die metallenen Pfeifen des Orgelsprospektes blinkten, gähnte ein schwarzes Loch. Die Orgel war einfach weg, sie war vollständig verbrannt.
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Es schien, als hätten die vier Glocken und der eichene Glockenstuhl das Feuer ohne gefährlichen Schaden überstanden. Die Kirchturmuhr jedoch stand still, als hätte ein Herz zu schlagen aufgehört. Ihre Zeiger wiesen auf 8.33 Uhr.
Eine weitgehende Schädigung des Kirchengebäudes oder eine vollständige Vernichtung des Inventars wurde augenscheinlich verhindert – dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr. Ihnen sei deshalb unser großer Dank gesagt.
orgel
Die Kunde vom Brand war über Radiosendungen bereits in den 10-Uhr-Gottesdiensten einiger Göttinger Gemeinden vorgedrungen. Wie aber informiert man an einem Sonntagmorgen die zuständigen Behörden der Landeskirche?
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Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes der Evangelisch-lutherischen St. Martins-Kirchengemeinde zu Roringen, Dr. Siegfried Ritzkowski, wird in Form eines Tagebuches über die Wiederherstellung der brandgeschädigten Kirche berichten.
Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen aus dem Archiv des Göttinger Tageblatt.
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